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Spielzeit 2022/23
Alexander Zemlinsky: Der König Kandaules
Anhaltisches Theater Dessau
im Rahmen des Kurt Weill Festes
Premiere 25.02.2023
www.anhaltisches-theater.de
Musikalische Leitung / Conductor: Markus L. Frank
Regie / Director: Jakob Peters-Messer
Bühne, Lichtdesign, Video / Stage, Light, Video: Guido Petzold
Kostüme / Costumes: Sven Bindseil
weitere Aufführungen / further shows:
05. & 25.03.2023
02.04.2023
06.05.2023
Der König Kandaules
Die Antike liefert den Rahmen für Alexander Zemlinskys DER KÖNIG KANDAULES: Liebe, Reichtum, Macht und Schönheit stehen im Fokus. Aber auch Gewalt, Sex und Mord in einer Männerwelt, in der Frauen nur Objekte sind.
Es ist auch die Geschichte zweier Männer, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite der König, der in einem Umfeld von Luxus und Selbstinszenierung nach dem Sinn des Lebens sucht. Und auf der anderen Seite der Fischer Gyges, am Rand des Existenzminimums und gefangen in einem starren, archaischen Weltbild.
Kandaules führt Gyges seine Frau Nyssia zu. Dieser nähert sich der Königin unerkannt im Schutz eines magischen Rings. Es kommt zur Katastrophe, doch die Handlung nimmt eine unerwartete Wendung: In einem Akt der Selbstermächtigung befreit sich Nyssia aus der Abhängigkeit beider Männer.
Alexander Zemlinsky begann die Komposition seiner letzten Oper nach der Vorlage von André Gide in den 1930er-Jahren. Nach der Emigration in die USA war eine Aufführung dort aussichtslos, sodass die Oper unvollendet blieb. Erst in den 1990er-Jahren vollendete Antony Beaumont das Werk und die Instrumentierung nach Skizzen Zemlinskys. Uraufgeführt wurde die komplettierte Fassung 1996 in Hamburg.
Nominierung für den FAUST 2022 in der Kategorie Inszenierung Musiktheater.
Karol Rathaus’ einzige Oper „Fremde Erde“ wurde 1930 an der Berliner Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt. Eine Zeitoper, die vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise von Migranten aus Osteuropa erzählt, die in der Neuen Welt ihr Glück suchen und – ausgebeutet und entwurzelt – zugrunde gehen. Nicht nur das Schicksal der Flüchtenden wird thematisiert, sondern auch die lebensgefährliche Arbeit in den Salpeterminen der chilenischen Atacama-Wüste und die damit zusammenhängende Umweltzerstörung. Die Textvorlage ist geprägt von Sozial- und Kapitalismuskritik und zugleich melodramatischer Kino-Ästhetik. Karol Rathaus’ Musik macht daraus ein herb-expressionistisches, quasi prophetisches Monument des Exils: Nur wenige Jahre nach der Uraufführung musste auch Rathaus – als jüdischer Musiker floh er vor den Nazis – auf „fremder Erde“ ein neues Leben suchen.
Jakob Peters-Messer / Bettina Stöß (Hg.): Inszenierungen
Jakob Peters-Messer / Bettina Stöß (Hg.)
Inszenierungen
176 Seiten
140 Farbabbildungen
Klappenbroschur
28 x 24 cm
€ [D] 34,90 € [A] 35,90 sFr 49,90
ISBN 978-3-89487-699-9
Chronologisch nach Aufführungsjahren geordnet und von einführenden Texten zu den Stücken begleitet, zeichnet das im Henschel Verlag erschienene Buch in 140 Farbaufnahmen der Theaterfotografin Bettina Stöß die künstlerische Entwicklung im Schaffen des Opernregisseurs Jakob Peters-Messer seit 2004 nach. In zwei vorangestellten Essays kommen Bodo Busse, der Intendant des Landestheaters Coburg, und die Autorin und Theaterwissenschaftlerin Micaela von Marcard zu Wort.
März 2011
Jörg Restorff (Kunstzeitung): «ein wunderbarer Fotoband, der 14 Inszenierungen des Opernregisseurs Jakob Peters-Messer Revue passieren lässt»
Mai 2011
Friedemann Kluge (Das Orchester): «Der aufwändig gestaltete Bildband stellt 14 Inszenierungen des Regisseurs Jakob Peters-Messer in begeisternden Fotografien der Theaterfotografin Bettina Stöß vor. Ihre Bilder dokumentieren die Arbeit des Regisseurs in kongenialer Weise, sind aber auch Kunstwerke sui generis. (…) Ein Opernbuch, schön, wie Oper ohne Musik nur eben sein kann!»
Juni 2011
Eberhard Kneipel (Thüringen Kulturspiegel): «Angesichts dieser faszinierenden Bilderwelt möchte man sich flugs zu einem Theaterbesuch aufmachen. Egal welches Stück gespielt wird, ob Repertoire oder Neuschöpfung, ob ausgegraben oder wiederbelebt. (…) Nicht egal, ja Bedingung wäre hingegen, dass dieser Regisseur Jakob Peters-Messer am Werke ist. Und gemeinsam mit seinem Team (…) jene kunstvollen Szenen-Kreationen geschaffen hat, die beim Zusehen die Fantasie zu tollen Sprüngen animieren, die dem Geist Nahrung geben und bei denen selbst die verstörendsten Momente ästhetischen Genuss evozieren. Tja, wir aber müssen hier bleiben, beim Buch. Doch dessen Bilder über Bilder, die Bettina Stöß aus allen Perspektiven, in eindrucksvollem Format, mit bezeichnenden Details von 14 Inszenierungen aufgenommen hat, (…) entschädigen auf ihre Weise für einen entgangenen Theaterabend, auf den sie doch so neugierig machen. (…) Die Formen und Farben, die Räume und die Requisiten, die Gestalten und die Gesten sind stets in ihrem „prägnanten Punkt“ erfasst und abgelichtet. In jenem Augenblick also, der den Zuschauer erhellt und der zum Leser spricht. Und das „Geheimnis“ dieser originellen Bühnenfantasien liegt im Vermeiden jeglicher eindimensionaler Lesarten und Sichtweisen durch den Regisseur. Weder „Werktreue“ noch „Regietheater“ werden inthronisiert. Stilebenen aus allen Epochen beleben die Bühne und schaffen (…) reiche reizvolle Assoziationsräume. Und stets sind politische Implikationen und Situationen mitgedacht und über die Figuren „gelegt“, so dass alles Belanglose und Beliebige außen vor bleibt. Jegliche plumpe Aktualisierung und Belehrung auch. Der Zuschauer hat die Freiheit, sich selbst zu den Stücken, den Hintergründen, den Deutungen in Beziehung zu setzen. Sich sein eigenes Bild zu machen. (…) Und dem Verlag ist – nach dem Porträt-Band über Marco Arturo Marelli – mit diesem Inszenierungs-Buch über Jacob Peters-Messer erneut ein opulenter Bildband und ein großer Wurf in Richtung heutige Theaterkunst gelungen.»